Joggen für Anfänger
Teil 2: Jeder fängt mal klein an!

Heute geht es weiter mit dem zweiten Teil meines kleinen Erfahrungsberichtes “Joggen für Anfänger”. Im ersten Teil ging es um die Grundausstattung und heute möchte ich euch ein bisschen erzählen, wie ich angefangen habe und wie ich die ersten Wochen erlebt habe. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich selbst absoluter Anfänger und noch dazu sehr unsportlich und nicht die leichteste bin. Damit möchte ich sagen, dass dies kein Lauf-Guide mit Anspruch auf absolute Richtigkeit ist, sondern eben nur ein Bericht, wie ich persönlich den Einstieg in die Thematik gefunden habe. Wenn ihr Lust habt, kommentiert gern, wie es bei euch gewesen ist und wie ihr zu dieser Sportart steht. Ich freue mich immer über Tipps und den Austausch mit euch.

 

 

Der Einstieg

Es gibt sicherlich Menschen, die sportlich sind und die auch bei neuen Sportarten direkt voll durchstarten und schnell Erfolge erzielen. Ich jedoch war schon immer unsportlich und war selbst nach einer Runde um den Sportplatz damals in der Schule schon gefühlt dem Tode nahe. Besonders Ausdauersport liegt mir absolut nicht. Und trotzdem finde ich das Laufen bisher klasse und kann, auch, wenn ich noch immer nicht länger als eine Minute am Stück jogge, schon Erfolge sehen. Hier empfehle ich wirklich, ein App zu benutzen, die die Erfolge aufzeichnet. Es ist unheimlich motivierend zu sehen, wie man sich langsam verbessert. Meine Wahl fiel auf Sportractive, da sie nicht nur meine Leistung trackt, sondern auch super ist, wenn man Intervalltraining macht. Man kann die Intervalle individuell einstellen und bekommt einen Hinweis, wenn das nächste Intervall startet. So muss man nicht selbst ständig auf die Uhr sehen sondern kann sich ganz auf das Laufen konzentrieren.

 

Begonnen habe ich mit schnellem Gehen dreimal die Woche. Ich marschierte einfach eine halbe Stunde lang schnell durch die Nachbarschaft. Dazu habe ich übrigens auch von Beginn an Laufkleidung getragen. Für mich war es zwar erst ein komisches Gefühl, in voller Laufmontur durch die Gegend zu !gehen!, während andere Jogger flott an mir vorbei liefen, aber ich habe mir gesagt, dass diese ja schließlich auch irgendwann mal angefangen haben.

 

Nach drei Tagen schnellem Gehen fing ich mit Intervallen an. Das bedeutet, dass man nicht einfach los läuft, sondern den Lauf in verschiedene Abschnitte mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gliedert. Schaut man im Internet, findet man verschiedene Angaben. Für mich ist zwei Minuten schnell Gehen, eine Minute Joggen optimal. Auch hier hilft mir meine App, die mir nach einer bzw. nach zwei Minuten Bescheid gibt, damit ich das Tempo anpassen kann.

 

Eine Minute Joggen – das klingt wirklich sehr wenig. Wer aber so unsportlich ist wie ich, für den ist das schon was. Insgesamt bin ich 20 Minuten unterwegs und gehe und laufe abwechseln. Mit der Zeit können die Intervalle angepasst werden, in dem man entweder nach und nach die Trainingszeit erhöht oder die Geh-Zeiten verkürzt und die Lauf-Zeiten verlängert. Wichtig ist, es langsam angehen zu lassen und sich nicht zu überschätzen! Hört auf euren Körper!



 

Meine ersten 8 Wochen

Wie eingangs bereits erwähnt, wechsle ich Shred und Laufen ab. Einen Tag dies, am anderen Tag das. An einem Tag der Woche habe ich frei. Zumindest ist dies der theoretische Plan. Aufgrund von Krankheiten, miesem Wetter oder aus Zeitgründen kann sich da schon mal etwas verschieben oder ausfallen. Dies ist jedoch gar nicht so schlimm, wie man meint, solange man trotzdem am Ball bleibt.

 

Nach dem ich in den ersten Tagen die Nachbarschaft vollständig erkundigt hatte, entschied ich mich für eine Laufstrecke, die ich seit dem immer laufe. Abwechslung kann natürlich Spaß machen, jedoch wohne ich in einem sehr hügeligen Dorf und zu starke Gefälle bzw. Steigungen können zum einen die Gelenke stärker belasten, zum anderen ist es auch um einiges anstrengender, als das Laufen für mich ohnehin schon ist. Damit fielen schon einige potentielle Strecken weg. Auch ist die Strecke meiner Wahl die einzige in der Umgebung, die streckenweise auch weicheren Untergrund hat, was ebenfalls besser für die Gelenke ist. Ein weiterer Pluspunkt: Die Strecke führt mich aus dem Dorf hinaus in die Natur. Es ist wunderschön und ruhig dort und ich freue mich schon, zu sehen, wie sich die Umgebung mit den Jahreszeiten verändern wird.

 

Obwohl ich schon so langsam startete, fing eines meiner Knie nach einigen Läufen so an zu schmerzen, dass ich kaum noch die Treppen rauf und runter kam. Eine Woche lang konnte ich keinen Sport machen. Danach wollte ich weitermachen wie bisher, aber mein Knie streikte sofort wieder. Ich muss zugeben, das war eine sehr frustrierende Erfahrung. Da ringe ich mich zu etwas durch, was ich mein Leben lang immer gehasst habe, merke, dass es mir gefällt und wie ich besser werde, und dann sagt mein Körper einfach “Nein!”. Ich wollte das nicht akzeptieren! Wieder googelte ich und landete schließlich in der Apotheke, wo ich eine spezielle Kniebandage kaufte. Damit bin ich nun seitdem unterwegs und mein Knie macht keine Probleme mehr. Direkt nach dem Laufen tut es noch hin und wieder etwas weh, der Schmerz verschwindet aber immer nach kurzer Zeit wieder.

 

Wegen dieser gesundheitlichen Schwierigkeiten, und weil mein Weg leider bei dem ganzen Regen zurzeit immer mal wieder unter Wasser steht, bin ich letzten Endes doch nicht so regelmäßig gelaufen wie ich es vorhatte. Dennoch, auch wenn mal eine Woche Pause dazwischen liegt, werde ich von Mal zu Mal besser. Ich werde schneller, halte die Lauf-Abschnitte besser durch und fühle mich insgesamt fitter. Zwar bin ich noch immer bei zwei Minuten Gehen, eine Minute Laufen, aber das ist für mich völlig in Ordnung, solange ich trotzdem Fortschritte sehe. Ein bisschen Bewegung ist schließlich besser als gar keine. Und die Sache mit meinem Knie hat mir noch einmal deutlich gezeigt, dass ich es lieber langsam angehen lassen sollte.

 

Obwohl es während des Joggens für mich teilweise sehr anstrengend ist und ich nach einem Lauf wirklich k.o. bin, mag ich es dennoch überraschend gern. Beim Joggen werden Botenstoffen ausgeschüttet, die eine schmerzstillend und euphorisierend Wirkung haben. Dazu kommen die Erfolge und das Wissen, dass man etwas geschafft hat. Noch dazu verbrennt es Kalorien wie kaum ein anderer Sport. Ich bin sehr froh, dass ich mich überwinden konnte, es zu versuchen. Ein bisschen Sorge macht mir allerdings der Sommer. Ab 25 Grad sackt mein Kreislauf immer so weg und ich weiß nicht, ob ich es in der heißen Jahreszeit durchhalten kann. Aber darüber sollte ich mir jetzt vermutlich noch keine Gedanken machen. Warten wir einfach mal ab, wie sich das Ganze weiter entwickelt.

 

Wie waren eure ersten Lauf-Erfahrungen? Habt ihr vielleicht noch den ein oder anderen Tipp für mich?

 




 
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15 Kommentare

  1. 12. März 2017 / 14:05

    "Ein bisschen Bewegung ist schließlich besser als gar keine" Das stimmt! viele machen ja gar keinen Sport mit der Begründung "ach, für das bisschen lohnt sich das nicht" und das ist so falsch..

    Zum Laufen im Sommer gibt es nur zwei Möglichkeiten: Komplett aussetzen (wäre blöd) oder so früh / spät wie möglich laufen gehen und das im Wald. Ich bin wahrlich kein Frühaufsteher, aber bevor ich gar nicht laufe, zwinge ich mich so früh wie möglich in den Wald. Da ist es im Schatten halbwegs angenehm und man läuft nicht auf glühendem Asphalt.

    LG Valandriel

    • 15. März 2017 / 13:32

      Ich würde dann spät laufen gehen müssen, weil ich ich morgens um unsere Tochter kümmern muss. Aber es ist ja lange hell. Wenn es aber auch nachts noch über 20 Grad ist, wird das trotzdem hart. Mal sehen, ob und wie ich es durchhalte 🙂 Erstmal nutze ich das aktuelle Traumwetter 😉

      Liebe Grüße!

  2. 12. März 2017 / 16:22

    Hi Melanie, mach Dir keine Sorgen wegen dem Sommer. Als ich noch unsportlich war, hat mich warmes Wetter auch immer aus den Socken gehauen. Das ist ganz anders wenn Du fit bist. Weiterhin viel Spaß beim Laufen und LG, Frau Reineke

    • 15. März 2017 / 13:33

      Danke dir! 🙂
      Liebe Grüße!

  3. 12. März 2017 / 16:36

    Huhu liebe Melanie ^.^

    Ich war seit Monaten nicht mehr auf Blogs unterwegs, hab dementsprechend keine Ahnung, wer sich gerade mit was beschäftigt und deine Lauf-Beiträge gehören nun mit zu den ersten, die ich seit langer Zeit gelesen habe. Erstmal muss ich ein riesengroßes WOW!!!!!!! loswerden! Du hast eine enorme Abnehm-Leistung erbracht, ich gratuliere dir ganz herzlich! Du siehst einfach toll aus!

    … Und zum Laufen: Meine ersten Erfahrungen sind deinen sehr ähnlich. Ich habe auch mit Intervallen von 1 Minute Laufen und 2 Minuten Gehen angefangen; mit der Zeit habe ich dann das Laufen immer weiter gesteigert. Ich erinnere mich leider nicht mehr, wie lange ich genau gebraucht habe, um meine erste halbe Stunde am Stück zu laufen, aber Monate waren das schon… vielleicht drei?
    Auch wenn ich mich nicht als unsportlich per se bezeichnen würde, gab es natürlich Sportarten, die ich gehasst habe wie die Pest. Witzigerweise gehörte Laufen dazu 😀 Ich habe damals dennoch damit angefangen, weil ich eine (vergleichsweise) günstige und individuell planbare Sportart zur Abnhem-Unterstützung gesucht habe und was soll ich sagen? … ich liebte es plötzlich trotz ein wenig Quälerei von Anfang an! Dieses Gefühl danach ist einfach unbeschreiblich…

    Was Laufen bei Hitze angeht, kann ich deine Bedenken gut nachvollziehen, denn ich kann Hitze schon generell nicht besonders gut haben. Den Tipp von Valandriel kann ich auch empfehlen (auch wenn mir Laufen im Wald nicht möglich ist)!

    • 15. März 2017 / 13:36

      Vielen lieben Dank! Und es freut mich, dass du vorbeigeschaut hast! 🙂
      Ja, das Gefühl nach dem Laufen ist wirklich toll! Obwohl ich wirklich richtig fertig bin, fühle ich mich so gut danach!
      "Meine" Strecke ist leider relativ frei, wie man auf den Bildern sieht. Um zum Wald zu kommen, müsste ich erstmal mit dem Auto hinfahren. Das ist nicht optimal. Aber ich gucke mal, wie es im Sommer wird 🙂

      Liebe Grüße!
      Melanie

  4. 13. März 2017 / 14:58

    Oh toll, das finde ich sehr spannend. Ich persönlich habe Joggen für mich als Sport immer ausgeschlossen, denn manchmal wenn ich schnell die Straße rüber renne dann tut manchmal mein Knie schon weh. Ich weiß auch nicht wie gut oder schlecht das für meine Bandscheibe wäre, aber dieses Intervall (was ich vorher noch nie gehört hatte :D) klingt irgendwie interessant.

    • 15. März 2017 / 13:38

      Ist es auch! Und seid ich meine Kniebandage habe, tut mir auch nichts mehr weh. Oder nur noch gaaaanz selten. Man kann natürlich immer mal falsch aufkommen, gerade, wenn an sehr unebene Wege nutzt. Und auch, wenn ich es selbst immmer für unöglich gehalten habe, es macht mir wirklich Spaß! 🙂

  5. 13. März 2017 / 17:06

    Sehr motivierend!
    Ich bin Ex-Läufer… und nach Baby und 15 kg zuviel und jetzt noch einem Knieschaden drücke ich mich immer wieder vor dem Neustart. Dabei weiß ich wie gut mir das tut… nach der anstehenden KnieOP soll es aber wirklich echt und ehrlich wieder los gehen. Genauso wie du es beschrieben hast…
    Viele Grüße, Liz MiniMe

    • 15. März 2017 / 13:39

      Dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg! Und eine schnelle Genesung 🙂

      Viele liebe Grüße
      Melanie

  6. 14. März 2017 / 13:36

    Ich habe auch eine Zeit lang mal versucht zu joggen, im Prinzip wie du mit 1 Min. joggen und 2 oder sogar 3 Minuten gehen dazwischen. Irgendwann kam ich auf ich glaube 3 Minuten joggen am Stück, mehr war aber nicht drin – oder ich war einfach nicht ehrgeizig genug. Es ist einfach nicht mein Sport, also habe ich es irgendwann wieder gelassen, weil es mir einfach keinen Spaß macht. Bei Hitze bin ich auch nicht laufen gegangen, aber du könntest ja morgens oder später abends joggen, wenn es etwas kühler ist. Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Spaß dabei! lg

    • 15. März 2017 / 13:40

      Wenn es keinen Spaß macht, hat es sicherlich wenig Sinn. Aber es gibt ja viele andere Sportarten. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei 🙂 Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

      Viele Grüße
      Melanie

  7. 14. März 2017 / 22:01

    Ich finde das ganz toll, wie dur dein Programm durchziehst! Kleine Hänger hat jeder mal, wenn man aber insgesamt dranbleibt ist das doch völlig ok. Das Knie war beim Laufen auch immer meine Achillesferse sozusagen, und ich hatte Angst, überhaupt zu laufen weil das Knie könnte ja zicken machen usw… mir hat die Technik geholfen, zuerst mit dem Vorderfuß aufzusetzen, also so wie man man schnell rennt aber das ganze in langsam (ich hoffe das macht Sinn und du verstehst was ich meine…). Das ist etwas anstrengender aber da du ja eh relativ kurze Intervalle läufst ist es vielleicht einen Versuch wert. Durch den Aufbau von Muskulatur wird das Knie mit der Zeit stärker und ich habe jetzt kein Problem mehr damit. Vielleicht hilft dir das auch:)
    Liebe Grüße, Alice

    • 15. März 2017 / 13:40

      Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren, vielen Dank! 🙂
      Liebe Grüße
      Melanie

  8. 24. März 2017 / 21:11

    Liebe Melanie,
    das Team von Sportractive wünscht Dir viel Spaß und Erfolg bei Deinem Training.
    Viele Grüße, Felix