Zeit zu Zweit – die Familien-Edition

 

Ein Paar besteht per Definition aus zwei Menschen, die zusammengehören bzw. eng miteinander verbunden sind. Es gibt viele Varianten von Beziehungen, aber gehen wir hier einfach mal vom Klassiker aus: zwei Menschen lieben sich (im Idealfall) und verbringt gern Zeit miteinander. Dazu kommen äußere Faktoren, die ebenfalls Zeit beanspruchen, wie etwa Arbeit, Hobbys, Freunde und Verwandte. Und natürlich braucht auch jeder mal Zeit für sich. Viele Paare schätzen ihre Zeit zu Zweit: mal ausgehen, gemeinsam in den Urlaub fahren, gemeinsame Hobbys oder bei einem netten Film auf der Couch entspannen… Aber nicht immer ist es so einfach, sich diese Exklusivzeit für den Partner zu nehmen. Etwa, wenn die Arbeitszeiten dafür sorgen, dass man selten zeitgleich Zuhause ist, oder die Kinder immer mit dabei sind. Franzi und ich erzählen euch heute, wie wir und unsere Partner damit umgehen. Bei Franzi findet ihr die DINK-Edition (Double Income No Kids), bei mir gibt es die Familien-Edition.

 

Zeit zu Zweit als Eltern

Wenn aus Zwei Drei werden, muss auch die Zeit zwangsläufig anders eingeteilt werden. Es mag Paare geben, bei denen sich in Sachen Hobbys, Urlaub und Abendplanung nicht viel verändert, wenn sie Kinder bekommen. Ich persönlich kenne jedoch keines. Und so ist es auch bei uns. Am Anfang richtete sich unser gesamter Tagesablauf nur nach den Bedürfnissen unsere Tochter. Und natürlich sollten möglichst auch die Arbeit und der Haushalt nicht zu kurz kommen. Als sie anfing, in den Kindergarten zu gehen und sich zu verabreden hatte ich zwar wieder etwas mehr Zeit für mich (bzw. für den Haushalt und die Arbeit), gemeinsame Zeit mit meinem Mann war aber nach wie vor selten. Besonders wertvoll für uns war und ist deshalb die Zeit, in der sie bei ihren Großeltern übernachtet.

 

Am Anfang blieb sie natürlich noch nicht lange dort und es gab auch Phasen, in denen sie schon nach einigen Stunden wieder nachhause wollte. Und als junge Eltern ist man ohnehin etwas nervös, wenn das Kind die ersten Male nicht daheim schläft. Aber es hat sich inzwischen gut eingespielt und wenn es nach unserer Tochter ginge, wäre sie gern noch viel öfter dort. Da sie inzwischen zur Schule geht, geht es leider nur an den Wochenenden oder in den Ferien. Und ihre Großeltern wohnen auch nicht gerade um die Ecke. Dafür bleibt es aber etwas Besonderes, auf das sie sich freuen kann. Und auch wir schätzen diese “kleinen Urlaube” sehr.

 

 

 

Einfach mal ein Wochenende als Paar zu haben kann so guttun. Selbst, wenn wir es häufig für Dinge nutzen, die eher lästig sind, ohne Kind aber leichter von der Hand gehen: Baumarkt, Steuererklärung, Gartenarbeit… Das ist sicherlich nicht meine Definition von einem Traumwochenende. Aber da gibt es ja noch mehr. Wir können ohne schlechtes Gewissen ausschlafen, uns beim Essen gehen richtig viel Zeit lassen, kochen, was uns schmeckt oder einfach mal spontan ins Kino gehen.

 

“Aber das könnte ihr doch sonst auch!”, mag nun vielleicht jemand denken. Natürlich koche ich, wenn sie da ist, nicht nur ihr Lieblingsessen, nehme sie auch mal mit ins Restaurant oder schlafe am Wochenende mal etwas länger. Aber es ist einfach etwas anderes. Wenn unsere Tochter da ist, nehmen wir natürlich auch Rücksicht auf sie, ihre Interessen und ihre Vorlieben. Trotzdem freuen wir uns auch, wenn wir hin und wieder mal ein bisschen Zeit zu Zweit haben. Nicht “nur” Eltern zu sein, sondern auch mal ganz egoistisch nur das zu machen, was wir möchten.

 

Natürlich soll das keineswegs bedeuten, dass wir sie nicht gern um uns haben! Im Gegenteil, ich vermisse sie immer recht schnell, wenn sie bei ihren Großeltern schläft. Aber ich finde, es ist okay, die Zeit als Paar zu genießen. Schließlich hat so auch alles angefangen. Und letztendlich genießt auch unsere Tochter ihren kleinen Urlaub bei Oma und Opa, die ihr beinahe jeden Wunsch von den Augen ablesen.

 

Es ist in Ordnung, sich Zeit zu nehmen: Zeit für die Familie, Zeit für den Partner und natürlich auch Zeit für sich. Es ist okay, auch als Eltern mal egoistisch sein zu wollen, solange das Kind sich dabei nicht ausgegrenzt, vernachlässigt oder abgeschoben fühlt. Ich bin dankbar dafür, dass wir Menschen in unserem Leben haben, die uns das ermöglichen.

 

Wie ist / war das bei euch? Seid ihr Eltern? Wie handhabt ihr das? Wie war es früher in eurer Kindheit? Habt ihr gern bei Verwandten oder Freunden übernachtet?

 

Melanies Unterschrift1
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2 Kommentare

  1. Birgit A
    12. April 2019 / 14:13

    Unsere Kinder schlafen sehr selten auswärts. Die kleine bald 6 mag eher nicht, die große bald 8 möchte schon öfters. Wenn die Kinder auswärts schlafen, gehen wir meistens weg und dann so richtig ? für mich ist dann das Ausschlafen immer am wichtigsten.
    Wünsche dir einen schönen Tag.

    • 15. April 2019 / 13:08

      Ausschlafen ist für uns auch Gold wert. Aber durch das frühe Aufstehen über Jahre hinweg fällt es mir immer schwer. Meist wache ich automatisch um 6 Uhr herum auf, egal ob ich aufstehen muss, oder nicht. Nach einigen “kinderfreien” Tagen geht es dann aber meist etwas besser und ich schlafe immerhin mal bis 7 😉
      Liebe Grüße!