Gelesen im Dezember
Der Mädchenwald & Der Bewohner

Frauen, die Bärbel heißen & Wer schön sein will, muss sterben

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27 Bücher habe ich in diesem Jahr gelesen. 27 Bücher nur für mich allein, die ich nicht meiner Tochter vorgelesen habe. Das ist übrigens bei meinem Buchgeschmack wohl auch besser so. Sie hält mir heute noch vor, dass ich ihr das Lied “Dusche” von Farin Urlaub vorgespielt habe als sie 5 war. 2020 habe ich so viel gelesen, wie schon seit Jahren nicht mehr. Es hat Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das neue Lesejahr und bin gespannt, wie viele Bücher ich 2021 lesen werde. Zuvor möchte ich euch jedoch noch die Bücher vorstellen, mit denen ich das Jahr 2020 beendet habe. Vier Thriller waren es diesmal, zwei davon Rezensionsexemplare, die mir freundlicherweise vom Rowohlt Verlag zur Verfügung gestellt wurden. Vielen Dank dafür! Mit diesen beiden möchte ich beginnen. Die anderen beiden Bücher stelle ich euch dann im zweiten Teil vor, der in wenigen Tagen erscheint.

 

Der Mädchenwald von Sam Lloyd

Elijah ist aufgeregt, als er das alte, verfallene Haus im Wald betritt. Der wird diesmal im Keller auf ihn warten? Die vorherige Bewohnerin ist nicht mehr da. Sie war nett, aber am Ende hat sie viel geweint…

Elissa ist ein kluges Mädchen. Schach ist ihre Leidenschaft und sie liebt ihre Mutter über alles. In einem Moment ist die Welt noch in Ordnung, im nächsten sitzt sie in diesem Keller und fragt sich, wie das alles nur geschehen konnte.

 

… und auch so bitterkalt.

 

“Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass in dem Keller unter der Erde ein Mädchen gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde.

Elissa ist klar, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch alle Versuche, den Jungen während seiner täglichen Besuche zu manipulieren, schlagen fehl. Elijah ist sehr viel cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen Regeln zu spielen…”

(Klappentext)

 

Elissa wäre die perfekte Schwester. Wie bei Hensel und Gretel. Elijah freut sich immer, wenn er neue Kinder kennenlernt. Er wünschte nur, sie würden länger bleiben. Elissa will, dass er sie beschützt. Aber das kann er nicht tun. Er kann nur hoffe, dass sie die Regeln befolgt. Nur dann hat sie eine Chance.

Elissa hingegen will einfach nur aus diesem Keller raus. Zurück zu ihrer Mutter. Ihr ganze Hoffnung setzt sie auf Elijah. Aber sie muss vorsichtig sein. Fühlt er sich zu sehr in die Ecke gedrängt, verschwindet er. Lässt sie allein in ihrem feuchten, dunklen Verließ. Und Elijah ist nicht der einzige, der sie hier unten besucht.

Unterdessen sucht die Polizei unter der Leitung von Detective Mairéad MacCullagh fieberhaft nach Elissa. In den letzten Jahren sind immer wieder Kinder verschwunden und keines ist bislang wieder aufgetaucht. Hängen die Fälle zusammen?

 

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt und entwickelt sich eher langsam. Das soll jedoch keinesfalls heißen, dass sie langweilig wäre. Im Gegenteil, das Erzähltempo lässt die Geschehnisse im Mädchenwald nur um so dramatischer erscheinen. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann jedoch zunehmend an Fahrt auf und endet mit einem Knall, er mich tatsächlich ein paar Tränchen gekostet hat. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Einzig ein paar der Namen fand ich etwas umständlich. Teilweise war ich mir nicht sicher, wie sie ausgesprochen werden. Dies sollte euch jedoch keinesfalls davon abhalten, das Buch zu lesen.

 

 

Der Bewohner von David Jackson

Auf der Flucht vom Tatort seiner letzten Morde entdeckt Brogan ein leerstehendes Reihenhaus. Was erst wie eine schlechte Wahl für ein Versteck aussieht entpuppt sich für ihn als echter Glücksgriff. Die Dachböden der Reihenhäuser sind miteinander verbunden und so lernt Brogan als unsichtbarer Hausgast seine “neuen Mitbewohner” kennen und hat Zugang zu allem, was er braucht um sich eine ganze Weile vor der Polizei zu verstecken. Und einen neuen Zeitvertreib hat er ebenfalls bereits gefunden: Colette und Martyn. Das junge Paar wirkt einfach zu perfekt. Zeit, für ein bisschen Unfrieden zu sorgen.

 

Er hat dich immer im Blick…

 

Thomas Brogan ist Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei findet er Unterschlupf in einem unbewohnten Reihenhaus. Und ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich ihm: Denn die Dachböden der Häuserzeile sind miteinander verbunden. Brogan «besucht» die anderen Häuser, klaut Essen und beobachtet die Nachbarn. Besonders fasziniert ihn die schöne Colette, bis hin zur Obsession: Er will alles über sie herausfinden, er muss sie besitzen, sie seinem Willen unterwerfen – und sie töten. Und wenn Brogan eines liebt, dann das: mit seinen Opfern Katz und Maus zu spielen…”
(Klappentext)

 

Die Geschichte wird aus der Sicht von Brogan erzählt – der allerdings nicht allein ist. Immer mit dabei ist Brogans dunkler Trieb, sein Es, eine zweite Persönlichkeit, mit der er innere Monologe führt. Hierbei erfährt der Leser bruchstückhaft von Brogans früheren Taten und bekommt Einblicke in Brogans Gefühlswelt. Ja, auch Serienmöder haben Gefühle. Manchmal sogar mehr, als Brogans zweiten Persönlichkeit lieb ist. Denn sie sind hinderlich, wenn es darum geht, Spaß zu haben. Spaß, das sind für Brogan die Momente, wenn er das Leid in den Augen seiner Opfer sieht. Er liebt es, wen ihnen zu spielen bevor er sie tötet. Und genau das hat er mit Colette und Martyn vor. Dazu schlecht er sich in ihre Wohnung und beobachtet sie, um alles über sie in Erfahrung zu bringen. Und sie sind nicht die Einzigen, denen er nachts einen Besuch abstattet. Da ist außerdem Elsie, die alte, gebrechliche Frau zwei Häuser weiter. Hier jedoch verfolgt er eine ganz andere Absicht.

 

Das Buch war nicht schlecht und ließ sich flott durchlesen, hat mich aber dennoch nicht so richtig mitreißen können. Dem “Monster” so nah zu sein, hat eher dafür gesorgt, dass ich ihn weniger ernst nahm und nicht so erschreckend fand, wie einen Killer, von dem ich nie weiß, was er als Nächstes tut. Stellenweise wirkte die Geschichte etwas eintönig auf mich und ich muss gestehen, dass ich Brogans innerem Teufel hier und da beipflichten musste: ein wenig mehr Action wäre nicht schlecht gewesen. Am Ende gab es eine überraschende Wende, die ich zwar ganz gut fand, nach der dann aber auch sofort Schluss war.

Der Bewohner könnte Lesern gefallen, die zwar Thriller mögen, bei denen es aber auch gern mal etwas ruhiger zugehen darf. Schließlich muss es auch bei einem Thriller nicht immer nur um möglichst viele, möglichst grausame Morde in kürzester Zeit gehen.

 

 

       

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Melanies Unterschrift3
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1 Kommentar

  1. Sabine Kettschau
    9. Januar 2021 / 12:45

    Beide stehen auch noch auf meiner WuLi 🙂

    Auf ein schönes Lesejahr!

    Liebst

    Bine

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