Was den Blog angeht, so habe ich es im April ruhig angehen lassen. Stattdessen habe ich viel Zeit mit meiner Familie verbracht und mich um Arbeit und Studium gekümmert. Und auch für (Hör-)Bücher war wieder etwas mehr Zeit. Vielen Dank an die den Heyne Verlag, den Südwest Verlag, den EMF Verlag und den Argon Verlag für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare.
Blind Date
von Joy Fielding
Er nennt sich Mr Right Now – und das Profil auf seiner Datingseite ist äußerst attraktiv. Nichts weist darauf hin, dass der sympathische Mann mit dem gewinnenden Lächeln eine ganz besondere Neigung hat. Und dass er eine tödliche Überraschung bereithält, wenn der romantische Abend beendet ist. Zur gleichen Zeit suchen vier Frauen auf unterschiedliche Weise ihr Glück im Internet: die junge Paige, ihre beste Freundin Chloe, ihre Mutter Joan und ihre Cousine Heather. Sie alle sehnen sich nach einem Neubeginn in ihrem Leben. Und dann hat eine von ihnen ein vielversprechendes Date. Sein Name ist Mr Right Now …
Klappentext
Joy Fielding – ist sie nicht bekannt für Thriller? Naja, Blind Date scheint mir zumindest keiner zu sein. Trotz des Blutes auf dem Cover und des Hinweises “Ein Thriller, der unter die Haut geht!” (Frau von Heute) unter dem Klappentext. Die Idee klingt gar nicht mal so unspannend: ein Serienkiller, der sich seine Opfer auf Dating Portalen sucht, und vier Frauen auf der Suche nach Liebe. “Leider” geht es im Buch jedoch primär um die vier Damen und ihre (Männer-)Probleme. Untreue, Scheidung, Gewalt in der Ehe, aber auch Jobsuche und Rivalitäten innerhalb der Familie.
Und der Killer? Naja, der kommt auch ab und zu mal zu Wort. Er denkt an seine Taten und die Taten, die er gern noch begehen würde. Aber das war es auch schon im Großen und Ganzen. Die Geschichte wäre ohne ihn im Grunde nicht großartig anders und somit ist er eine der bedeutungslosesten Figuren im Buch. Und das muss man als Mörder in einem Thriller erstmal schaffen.
Wer einen Roman über vier Frauen und ihre Männergeschichten lesen möchte, der ist hier richtig. Wer einen Thriller sucht, der sollte sich woanders umsehen.
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Blind Date von Joy Fielding
Im Versteck
von Sabine Thiesler
Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ist völlig verwahrlost. Paul kündigt seinen Job und zieht sofort in die eigentlich unbewohnbare Hütte ein. Von nun an vermeidet er jeden menschlichen Kontakt und versteckt sich in der Einsamkeit. Denn er ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor sich selbst und seinem unbezwingbaren Trieb, Schlimmes zu tun. Und dann verschwindet ein kleines Mädchen.
Klappentext
Triggerwarnung: in diesem Buch geht es ziemlich explizit um sexuelle Gewalt an und Missbrauch von Kindern, teilweise auch innerhalb der Familie. Bei diesem Buch wurde es selbst mir als passionierte Krimi- und Thrillerleserin teilweise zuviel. Davon aber einmal abgesehen ist Im Versteck eine äußerst spannende Geschichte, in der es kein klares Gut und Böse gibt.
Im Fokus steht Paul Böger, der sich aus gutem Grund in den Bergen der Toskana verstecken möchte. Denn er hat ein Problem und ist sich dessen auch durchaus bewusst. Hier geht es um einen Täter, darum, was in ihm vorgeht und wie er zum Täter geworden ist. Teilweise hat es mir durchaus Unbehagen bereitet, Mitleid mit einem Täter zu haben. Taten werden hier aber keineswegs gerechtfertigt. Es geht vielmehr darum, dass auch ein Täter nicht von Grund auf böse ist, sondern im Laufe seines Lebens durch verschiedenste Einflüsse zu dem geworden ist, der er letztendlich ist. Und es geht um Menschen, die ihn trotz allem lieben. Die Opferseite steht hier zwar weniger im Fokus, dafür wird jedoch stärker als in vielen anderen Thrillern darauf eingegangen, wie sich die Hinterbliebenen fühlen und wie ein solcher Verlust ihre Welt erschüttert.
Dieses Buch ist sicherlich keine leichte Kost, besonders, wenn man selbst Erfahrungen mit Themen wie Missbrauch und sexueller Gewalt gemacht hat. Wer sich aber darauf einlässt, den erwartet ein Buch mit unerwarteten Ansätzen und Perspektiven.
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Im Versteck von Sabine Thiesler
Schwarzlicht
von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus
Eine düstere Welt von Illusion und Täuschung. Wer ermordet eine Frau, indem er sie in eine Kiste sperrt und mit mehreren Schwertern durchbohrt? Weil der Fall an einen missglückten Zaubertrick erinnert, zieht die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri den Profiler Vincent Walder hinzu, der selbst als Mentalist auftritt. Doch wie Mina kommt auch Vincent mit Menschen nicht sonderlich gut zurecht. Erst als eine weitere Leiche auftaucht und Vincent einen Code entschlüsselt, der auf einen Countdown hindeutet, beginnen Mina und er einander zu vertrauen – und müssen feststellen, dass ihre eigenen dunklen Geheimnisse im Zentrum des Falls stehen.
Klappentext
Schwarzlicht ist der Auftakt einer Triologie rund um die Kommissarin Mina Dabiri und den Illusionist / Mentalist / Profiler Vincent Walder. Beide eint eine gewisse Besessenheit und ein daraus resultierendes Verständnis füreinander, welches ihren Mitmenschen oftmals fehlt. Trotz – oder gerade wegen – ihrer Eigenheiten sind sie ein gutes Team. Die Dynamik zwischen den beiden sympathischen Charakteren gefällt mir sehr gut und ich freue mich darauf, mehr von ihnen zu lesen bzw. zu hören.
Der Fall, der die beiden zusammenführt, hat es in sich. Eine junge Frau wird in einer Kiste gefunden, aufgespießt wie die Assistentin bei einem missglückten Zaubertrick. Und sie wird nicht das einzige Opfer bleiben. Schon bald kristallisiert sich ein Schema heraus. Ein Countdown, der auf weitere Tote hindeutet. Vincent und Mina müssen den Code entschlüsseln. Die Zeit drängt. Und über allem schwebt die unheilvolle Frage: was passiert, wenn der Countdown bei Null angelangt ist?
Das Hörbuch hat mir außerordentlich gut gefallen, angefangen bei den Protagonisten über die Stimme der Erzählern (Vera Teltz) bis hin zur Story selbst.
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Schwarzlicht von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus
Schreib oder stirb
von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz
Carl Vorlau, mysteriöser Patient einer psychiatrischen Privatklinik, behauptet, vor Monaten die siebenjährige Pia entführt und an einen geheimen Ort verschleppt zu haben. Über seine Tat will Vorlau nur mit einem einzigen Menschen reden – dem ebenso humorvollen wie unkonventionell arbeitenden Literaturagenten David Dolla, dem Vorlau ein diabolisches Angebot macht: Der Agent soll ihm einen Verlagsvorschuss von einer Million Euro verschaffen, für einen Thriller mit dem Titel “Ich töte was, was du nicht siehst”. Ein Geständnis in Form eines True-Crime-Romans über das Schicksal der kleinen Pia! Als Belohnung verspricht Vorlau, Dolla zu einem Helden zu machen, der das Mädchen in letzter Sekunde vor dem sicheren Tod rettet. Sollte Dolla den Auftrag jedoch ablehnen, will Vorlau nicht nur Pia sterben lassen, sondern auch das Leben des Agenten für immer zerstören…
Klappentexte
Hier wird ein außergewöhnliches Buch versprochen, welche den Leser auf der einen Seite herzhaft zum Lachen bringt, während ihm auf der nächsten Seite das Lachen vor Spannung im Halsstecken bleibt. Lustige Thriller gibt es ja nun nicht allzu viele und deshalb war ich sehr gespannt darauf, was das Autoren-Duo Fitzek und Beisenherz daraus gemacht hat. Fitzek ist mir selbstredend ein Begriff und auch, wenn ich seine neueren Bücher nicht mehr ganz so “verschlungen” habe, wie die früheren, habe ich dennoch eine gewisse Erwartungshaltung seinen Büchern gegenüber. Er steht für mich für Spannung, “kreative” Morde und kurzweilige Thriller. Micky Beisenherz hingegen sagte mir bisher nichts. Offenbar ist er jedoch für den “witzigen Part” bei Schreib oder Stirb verantwortlich.
Der Fall als solcher ist durchaus interessant: ein Agent wird erpresst ein Buch auf den Markt zu bringen, in welchem er selbst der Protagonist ist und dessen Geschichte er am eigenen Leib erlebt. Er selbst hat es in der Hand, wie das Buch ausgeht und ob das Mädchen überlebt. Kreative Morde und hinter jeder Ecke lauernde Gefahren, wie man es von Fitzek kennt, gibt es zwar nicht wirklich, der Plot passt aber durchaus zu ihm und hat Potenzial. Der Humor ist jedoch leider nicht mein Fall. Es gibt wohl kaum ein Wort, welches im Buch so häufig vorkommt wie die Worte “wie” und “als ob”. Ständig wird alles verglichen. Diese Vergleiche sollen witzig sein, sind es (für meinen Geschmack) aber nicht. Der Humor wirkt konstruiert und gezwungen und letztendlich habe ich eher über den unbeholfenen Stil gelacht als über die Scherze selbst.
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Schreib oder stirb von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz
Leichte türkische Küche
von Ayşe Tunçöz
Die türkische Küche galt bisher als zu üppig und kalorienreich für Diäten. Das war einmal, denn Ayşe Tunçöz, die selbst abnehmen, aber gleichzeitig nicht auf die kulinarischen Schätze ihrer türkischen Heimat verzichten wollte, schrieb kurzerhand ihre Lieblingsrezepte um, und kreierte damit »Ayşenputtels leichte türkische Küche«. Vom fluffigen Vollkorn-Fladenbrot, über herzhafte Feta-Pfannenbörek, bis hin zum traumhaft süßen Quittendessert ist bei 70 Rezepten alles dabei – zuckerreduziert und fettarm, inklusive Nährwertangaben. Hintergrundinfos zu Baklava, Köfte & Co. geben interessante Einblicke in die türkische Kultur und den Alltag der Autorin.
Klappentext
Dieses Kochbuch ist sehr schön gestaltet und macht Lust auf die türkische Küche. Von Baklava über Börek in gleich drei verschiedenen Variationen bis hin zu Ayran und Döner ist alles dabei. Die Rezepte sind ansprechend bebildert und die Texte lesen sich gut. Lebensmittel, die mir als Deutsche namentlich nicht so geläufig sind, werden erklärt und teilweise werden Alternativen angeboten, die man hierzulande einfacher in den Supermärkten findet. Es gibt jede Menge Tipps, was wozu passt und welche Lebensmittel sich ganz nach Lust und Laune gegen andere austauschen lassen.
Um die Gerichte gesünder und leichter zu machen, setzt Ayşe Tunçöz auf ein simples Prinzip: fettarmer Joghurt statt Joghurt mit einem hohen Fettanteil, mageres Fleisch statt fettes, Zuckerersatz statt Zucker und Vollkornmehl statt hellem Weizenmehl. Wer öfter kocht und sich ein bisschen mit Ernährung und Lebensmitteln auskennt, wäre sicherlich auch allein darauf gekommen.
Insgesamt ist es dennoch ein schönes Kochbuch mit jeder Menge Rezepten, die einem schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
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Leichte türkische Küche von Ayşe Tunçöz
Die Wahrheit über unsere Hautpflege
von Shenja Garder
Stehst du oft ratlos vor den Regalen der Drogerie? Vertraust du den aussichtsreichen Werbeslogans, die dir strahlend schöne Haut, porentiefe Reinheit, einen faltenfreien Teint ohne Pickel und Mitesser versprechen? Liest du, was hinten auf den Verpackungen deiner Pflegeprodukte steht? Oder besser gesagt: verstehst du es?
Shenja Garder entlarvt fragwürdige Verkaufsargumente der Kosmetikindustrie und zeigt dir, worauf es tatsächlich ankommt, wenn du dir eine milde und wirksame Hautpflegeroutine zusammenstellen willst. Von der Reinigung, über Pflege bis hin zu Sonnenschutz, ob Inhaltsstoffe, Funktionsweisen oder Anwendungsgebiete – dieses Buch liefert den Durchblick im Skincare-Dschungel.
Klappentext
Wohoo, Shenja hat ihr erstes Buch veröffentlicht! Wer auf meinem Blog auch mal in die Artikel zum Thema Pflege oder in die Monatsrückblicke hineinliest, der weiß, dass ich Shenjas Expertise sehr schätze. In Die Wahrheit über unsere Hautpflege: Gute Inhaltsstoffe und falsche Werbeversprechen geht es primär um den theoretischen Teil der Hautpflege. Das Hintergrundwissen über Inhaltsstoffe, was sie können und was, Werbeversprechen zum Trotz, nicht. Was können Tools wie Jade- und Eisroller? Sollte Männerhaut anders gepflegt werden als Frauenhaut? Welche Actives helfen bei Pickeln? Und bei welchen Inhaltsstoffen sollte ich die Creme lieber nicht kaufen? Alls dies findet ihr gut erklärt in Shenjas Buch.
Ich würde mich freuen, wenn es noch einen zweiten Teil geben würde. Ein Buch, in dem es noch etwas mehr um die praktische Anwendung der Pflege geht. Wie erkenne ich meinen Hauttyp? Welche INCIs passen dazu? In welcher Reihenfolge wende ich Produkte an? Welche Pflegeprodukte kann man besonders gut / sollte man nicht kombinieren? Gibt es Wartezeiten zwischen den Produkten, die man für eine optimale Wirkung einhalten sollte? Also, liebe Shenja, falls du Lust hast, noch ein zweites Buch zu schreiben – ich fänd’s klasse!
Das Hörbuch bei Amazon (Affiliate-Links):
Die Wahrheit über unsere Hautpflege von Shenja Garder

Liebe Melanie, Deine Buchauswahl gefällt mir thematisch sehr gut!
Von Joy Fielding habe ich vor Jahren einige Bücher gelesen, aber, wenn ich es richtig erinnere, waren das mehr Psychothriller, spannend waren sie. Schade, dass die Idee hinter dem Buch nicht wirklich gut umgesetzt wurde; nach dem Klappentext hätte auch ich anderes erwartet. Das Kochbuch scheint klasse zu sein, vor allem, weil die gewöhnliche türkische Küche schon recht hochkalorisch ist. Eine “Verschlankung” für alle, die nicht verzichten oder sich einfach für eine gesündere Variante entscheiden möchten, eine tolle Idee.
Von Sabine Thiesler habe ich bisher nichts gelesen, das Thema ist ganz sicher schwere Kost, das kann ich mir denken.
Das Hautpflegebuch von Shenja ist sicher super als Nachschlagewerk, alles behält man ja nicht im Kopf, auch, wenn unsereins sich ja mittlerweile auch recht gut auskennt. Ich vergesse z.B. gerne, welche Actives man nicht miteinander kombinieren sollte. Ein Nachfolgeband wäre klasse, womöglich hat sie ja sowas geplant.
Hab’ ein schönes Wochenende! Liebe Grüße ?